Obama wendet sich von Netanjahu ab

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English: Barack Obama delivers a speech at the University of Southern California (Video of the speech) (Photo credit: Wikipedia)

Nun hat also die zweite Amtszeit Obamas begonnen.

Er muss sich keinen weiteren Wahlen stellen. Er ist damit unabhängiger von heimischen Einflüssen wie etwa den Millionen bibeltreuer Christen, die in messianischer Heilserwartung Israel in punkto Sicherheitspolitik fast alles durchgehen lassen: Das heilige Land muss vorbereitet werden auf die Wiederkehr des Heiland. Laut Bibel oder ihrer Interpretation übernimmt das Volk Israel diesen Part.*

Obama hat die von Benjamin Netanjahu während der ersten Amtszeit erhaltenen Demütigungen registriert. Und stets nur verhalten reagiert. Vielleicht hat er sich eine angemessene Reaktion für die zweite Amtszeit aufgehoben.

Nach den aktuell anstehenden Wahlen in Israel wird Netanjahu aller Voraussicht nach erneut zum Ministerpräsidenten ernannt werden.

Damit haben es Netanjahu und Obama weitere vier Jahre miteinander zu tun.

Nachdem sich Israel unlängst vor den Vereinten Nationen vehement, aber von vornherein erfolglos gegen die Anerkennung Palästinas als Beobachterstaat gestemmt hat, lies sie die Strafe auf dem Fuss folgen und kündigte die Freigabe des sogenannten Gebietes E1 östlich von Jerusalem zur Besiedlung frei.

Aus dem offiziellen Washington kamen die üblichen Mahnungen. Die Siedlungspolitik sei keine Hilfe, um den Friedensprozess voran zu bringen.

Netanjahu weiß nicht was gut ist für Israel

Wenig später aber hat sich Obama harsch und offenbar bei mehreren Gelegenheiten  über diese Reaktion Israels geäußert:

Israel doesn’t know what its own best interests are

Das ist im diplomatischen Werkzeugkasten der Vorschlaghammer, heißt es doch nichts anderes als “Netanjahu handelt gegen die Interessen seines Landes.”

Die Quelle ergänzt dazu:

With each new settlement announcement, in Obama’s view, Netanjahu is moving his country down a path toward near-total isolation.

Damit dürfte die Temperatur in den Beziehungen der beiden Regierungschefs ziemlich genau auf dem Nullpunkt angelangt sein.

Bibi hat die von Anfang an unterkühlten Beziehungen zu Obama immer in Kauf genommen, weil er annahm – und bislang zurecht angenommen hat – es würden ohnehin keine Konsequenzen folgen.

Schlägt das Imperium nun zurück?

— Schlesinger

*  Darin besteht der wesentliche pro-israelische Einfluss in den USA. Vergleichsweise geringer fällt dazu der Einfluss der oft erwähnten Lobby wie AIPAC und anderen aus. Würde die Lobby nicht auf diese christliche Basis bauen können, wäre ihr Einfluss deutlich geringer.

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