Al Quaida in alter Frische, wie beim LIDL

Der markige Satz des George W. Bush in Sachen Al Quaida lautete im vergangenen Jahr:

“The Taliban, al-Qaida and their allies are on the run”

Nun, die Geheimdienste sehen das etwas anders.

Der Direktor des National Intelligence Michael McConnell sprach in seiner jüngsten Stellungnahme auf CNN davon, Al Quaida habe sich “regeneriert”.

“They have the leadership that they had before, they’ve rebuilt the middle management, the trainers,” sagte McConnell. “And they’re recruiting very vigorously.”

Besondere Bedeutung hat dabei das Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan sowie die grenznahen Regionen innerhalb Pakistans, in denen der Einfluß der pakistanischen Regierung gegen Null geht.

“I think that safe haven has made al-Qaida stronger today than it was two years ago,” meint Michael Leiter, Direktor des National Counterterrorism Center.

George Bush derweil sucht Al Quaida unverdrossen weiter im Irak, wo sie inzwischen tatsächlich auch ist, aber nie wäre, hätte er nach 9/11 dafür gesorgt, dass sie zuerst aus Afghanistan geworfen werden. Wäre. Hätte. Auf dieses Wäre-Hätte setzt inzwischen John McCain, der mit großen rhetorischen Gesten darauf verweist, dass die Al Quaida sehr wohl im Irak sitzt. Kein Wort vom selbst eingebrockten Schlamassel. Übrigens. Bin Laden lebt vermutlich noch immer. Davon kein Wort in Bushs Rede an die Nation im Januar. War nur ein Versehen.al_quaida_eier.jpg

Bei der Stellungnahme von Michael Connell mußte ich an eine neulich gesehene Stellenanzeige von LIDL für Positionen im Mittleren Management denken.

“Sie haben doch nicht studiert, um sich anschließend mit Eiern zu beschäftigen”,
hieß es da sinngemäß. Dann ging es um IT-Fähigkeiten, die benötigt würden, um diese ganze Logistik des Eiertransports zu gewährleisten. So ähnlich läuft es auch im Mittleren Management bei Al Quaida. Dort sind es halt bloß die Eierhandgranaten, deren Logistik penibel gesteuert werden muß. Also Ihr lieben Akademiker: Da sind sie, die Chancen der Globalisierung. Nachdem man jüngst den Master bei McDonalds machen kann (M.A.), sollte es bald möglich sein, den Bachelor A.Q. zu machen (Al Quaida). Besoldung nach (Spreng-)Leistung, versteht sich. Da man sich schon bisher durch Werbung terrorisiert fühlte, sollte einem die Akklimatisierung in dieser Branche nicht schwer fallen.
— Bigdaddy

(Grafik: algore2008.de)
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