Richard Nixon wollte Golda Meir in die Mangel nehmen

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Richard Nixon über Henry Kissingers Haltung zu Israel

Henry [Kissinger] hat in Bezug auf die Israelis so eine Art blinder Fleck, weil er ihnen gegenüber nichts unternehmen will, außer ihnen Mut zu machen und ihnen mehr Waffen zu liefern.*

Richard Nixon, 23. Januar 1973, gegenüber General Alexander Haig, neun Monate vor Ausbruch des Yom-Kippur-Krieges.

Ägyptens Präsident Anwar es-Sadat hatte während des ganzen Jahres 1973 immer öfter und immer lauter mit Krieg gedroht, sollte Israel nicht den von ihr besetzten Sinai räumen, den Israel im Sechtstagekrieg von 1967 erobert hatte.

Israel hatte den Krieg von 1967 als präventiven Angriffskrieg geführt und kam daher völkerrechtswidrig in den Besitz der Halbinsel.

US Sicherheitsberater Kissinger verfolgte zusammen mit Israel eine Strategie der Verzögerung. Washington genehmigte weitere Waffenlieferungen.

Präsident Nixon nahm rhetorisch  gegenüber Israel eine härtere Position ein.

Zitat Nixon in Bezug auf Israels Premierministerin Golda Meir (23.01.1973):

Henry, die Zeit ist jetzt gekommen, die alte Frau in die Mangel zu nehmen.

Was die amerikanischen Bemühungen um einen Frieden zwischen Ägypten und Israel bis September  1973 anbelangt, blieb Nixon inkonsequent und überließ das Feld weitgehend Henry Kissinger, der sich stark an den Erwartungen Jerusalems orientierte.

Israel wurde im Oktober von Ägypten und Syrien angegriffen, wobei zumindest Ägypten von vornherein nur begrenzte militärische Ziele hatte. Es ging Sadat um die Wiederherstellung der Würde nach der vorangegangenen Niederlage und die Rücknahme des Sinai.

Als Israel im Verlauf des Kriegs überraschend stark in die Defensive geriet, war es allerdings Nixon, der sich über einen schwerfälligen und lavierenden Kissinger hinwegsetzte, um den Verbündeten Israel mit einer umfassenden militärischen Unterstützung aus der Not zu retten.

Die USA hatten im Vorfeld ein reelle Chance, Ägypten und Israel rechtzeitig zu einer friedlichen Vereinbarung zu führen. Immerhin waren sie die diplomatische Drehscheibe. Die Parteinahme zugunsten Israels hat das verhindert. Dann kam der Krieg, der Israel die bislang höchsten Verluste brachte.

— Schlesinger

Quelle: FRUS

Photo-Vorlage: Hartmann / US Presidential Office (Wikimedia Public Domain)

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