Die Hypo, der Irre und die christliche CSU Ministerin Beate Merk

Vom Fall Mollath hab ich bislang nix g’hört. Es passiert halt so viel, gell?

Des isch so: Der Mollath Gustl sitzt ein in der Psychiatrie. Seit vielen Jahren.

Roland Freisler, nicht Brixner
Roland Freisler, nicht Otto Brixner

Wegen paranoider Wahnvorstellungen.

So hats der Richter Brixner g’sagt, der Brixner Otto. Obwohl der a narrischer Hund g’wean sei soll.

Aber wenns a Richter g’sagt hat, dann muss es wohl stimmen.

Der Mollath Gustl hat sich scheiden lassen. Des war vorher.

Seine Frau hat bei der Hypo Vereinsbank in Minga gearbeitet. (München)

Da wollt’ er seiner Frau aan Strick dreh’n, und der Hypo gleich dazu.

Anscheinend hat er viel g’wußt über die Hypo, von seiner Ex, versteht sich.

Geldwäsche und so was.

Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

Schwarze Konten in der Schweiz, also dort, wo unsere Kavallerie nie hinkam und nie hinkommen wird.

Des mit der Hypo wollt’ er öffentlich machen.

Ja lecks mi am Oarsch, des is scho a bisserl viel?

Dös ging vor’s Gericht.

Vor Gericht hat ihm der stramme Richter Brixner ‘zoagt, wo’s lang geht.

Der hat ihn offenbar ‘zamm g’schria, dass der eine oder die andere glei g’moant hat, man hört den Nazi-Volksgerichtshofspräsidenten Roland Freisler.

Der Freisler war’s aber ned, bloß der Brixner, der den Mollath ang’schria hat: Der werd glei gar nimma aus der Anstalt raus kimma, wenn er so weiter macht!

Na jedenfalls is vor Gericht nix dabei raus kimma zum Thema Hypo.

Bloß zum Mollath, der amen Sau. Der sitzt in der Psychiatrischen. Des is a bisserl wie im 19. Jahrhundert, gell?

G’schert is, dass die internen Berichte von der Hypo den Vorwürfen vom Mollath voll recht geb’n ham! Die ham dem Mollath seine Ex und a paar andere ‘glei raus ‘gschmissa.

Der Mollath schmort allweil.

Die christliche Ministerin Beate Merk von der CSU hat ma dazu interviewt. Denn die is zuständig.

Die Interviewerin soagt der Merk – und zoagt dabei auf die Unterlagen-, dass der Hypo-Bericht ois bestätigt, was der Mollath g’sagt hod.

Sogt die Ministerin Merk, der Mollath is g’fährlich, und der Bericht widerlegt ois, was der Mollath g’sogt hat.

Ja spinnst! Dem elendigen Weibsbild steht die Verlogn’heit in’d Visage gschriab’n, tät I sog’n.

Schaugt’s Euch bloß des Video oa!

Schaugt’s es Euch oa, und dann soagts, was Ihr halt’s von der Merk’lerin und der christlichen Bagage in da Münchner Residenz.

Sauber passt’s zum Seehofer Schorsch. Des moin I !

Losst’s den Mollath raus, den armen Hund, und sperrts ‘es oi, die Bagage von der Hypo, und die Merk’lerin ‘glei mit!

— Schlesinger

Photo: Roland Freisler, Wikimedia CC

PS: Die Moral find ich derzeit eh’ spannend.

Hinweise (1,2)

Der Psychiater Friedrich Weinberger von der Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie besuchte Mollath in Bayreuth und kam zu dem Schluss: Mollath sitze “seit über fünf Jahren bei voller Gesundheit unschuldig in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt”.

Auftrieb bekamen die Unterstützer, als sich herausstellte, dass die HypoVereinsbank die Vorwürfe Mollaths durchaus ernst nahm und nach eigenen Angaben daraus “personelle Konsequenzen” zog. Offensichtlich entsprängen die von Mollath angeprangerten Schwarzgeldtransfers doch nicht einem paranoiden Wahn, so die Unterstützer. Die im Landtag vertretenen Freien Wähler vermuten bereits einen “Justizskandal”.

 

Heinz Westenrieder, 67, […] saß im Jahr 2006 im Verfahren gegen Mollath als Schöffe zu Gericht. Im Licht der neuen Erkenntnisse über den “Schwarzgeldkomplex” halte er das damals ergangene Urteil inzwischen für “überaus angreifbar”, sagte der frühere Schöffe im SZ-Gespräch. Das Gericht hätte den diversen Schwarzgeldvorwürfen des Angeklagten Gustl Mollath damals “unbedingt nachgehen” müssen.

Es hätte auch einen “zweiten psychiatrischen Gutachter hinzuziehen” müssen. […] Einen so scharfen richterlichen Ton wie in dem Prozess gegen Mollath habe er allerdings nie vorher oder hinterher erlebt. Der Vorsitzende Richter [Brixner] habe den Angeklagten mehrfach zurecht gewiesen, er solle zu dem “Schwarzgeldkomplex” schweigen.

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